Dienstag, 29. Mai 2012

Gehorsam

gerade gefunden auf der HP des Bistums Limburg - einen Auszug aus der Predigt von Bischof Tebartz-van Elst anlässlich der Priesterweihe am 27.05.:

"Priesterlicher Dienst ist Hirtendienst für die Menschen und für die Kirche", so Tebartz-van Elst. In seiner Predigt machte er deutlich, dass priesterlicher Dienst kein Selbstzweck sei und auch wenig mit Selbstverwirklichung zu tun habe. Es ginge vielmehr darum, Menschen zusammenzuführen und die Herde zusammenzuhalten. Dies sei im Bild des guten Hirten (vgl. Joh 10, 14) erfahrbar, das eine Einmütigkeit zeige, die das Miteinander höher bewerte als die eigenen Meinungen. "Es ist ein Zusammenhalt, der aus dem Innersten der Kirche kommt, der Hingabe des Herrn für seine Herde", erklärte der Bischof. Im priesterlichen Leben gehe es um diese Hingabe und um einen Hirtendienst, der immer auch mit einem geistlichen Gehorsam verbunden sei. "Es geht um eine Hingabe, die sagt, was gesagt werden muss, ohne einen Ton anzuschlagen, der trennt. Es geht um einen Gehorsam, der nicht mundtot machen darf und genauso wenig sich nur das heraus nimmt, was einem passt", so Tebartz-van Elst. Gehorsam in der Kirche sei die Gabe, das Ganze zu sehen und die Bereitschaft, dem Ganzen zu dienen. Gehorsam sei mehr als Disziplin und Loyalität und dürfe nicht blind sein, sondern beinhalte einen "Freimut zum wahren Wort im lauteren Ton und genauso die Haltung des Respekts, sich einbinden zu lassen." Er bewahre geradezu davor, dass einem Hören und Sehen vergehe. Priesterlicher Dienst beginnt nach den Worten des Bischofs jeden Tag neu damit, das Ohr des eigenen Herzens zu neigen, um die Stimme des Herrn, des guten Hirten, zu hören. Nur aus diesem täglichen Lauschen, könne der Priester seine Gemeinde dazu bewegen, "Jesus als den guten Hirten aus den vielen Worten der Medien und der Meinungen herauszuhören". Der Priester müsse geistlich hören können, um ein Lauschender zu sein, aus dem ein Liebender werde. Er müsse Worte und Wege finden die aufrichten und zusammenführten. "Gehorsam ist Liebe und nicht Zwang", so der Bischof. Leidenschaft aus Liebe begründe einen Gehorsam aus freier Gesinnung. Wo der Gehorsam verloren geht, bleibe auch der innere Zusammenhalt einer Gemeinschaft auf der Strecke. 

Wie schön: Gehorsam als Gabe, das Ganze zu sehen und die Bereitschaft, dem Ganzen zu dienen; Gehorsam als Liebe und nicht als Zwang.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen